Junge Stimmen zum Volkstrauertag: Neuntklässler des Schulzentrums Rudersberg setzen ein Zeichen
Rudersberg – Anlässlich des Volkstrauertages bereicherten sechs Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse des Schulzentrums Rudersberg die Gedenkfeier mit einem eindrucksvollen Beitrag. Mit viel Ernsthaftigkeit und spürbarem Engagement stellten sie sich der Aufgabe, Erinnerungskultur aus der Perspektive der jungen Generation mitzugestalten.
Zu Beginn trugen die Jugendlichen das Gedicht „Hinter uns, mein Land“ vor. Das Stück beleuchtet das Schicksal von Menschen auf der Flucht – aus zwei historischen Blickwinkeln: aus der Perspektive eines jüdischen Verfolgten im Jahr 1938 und aus der Sicht eines syrischen Geflüchteten im Jahr 2015. Die Gegenüberstellung verdeutlichte, wie ähnlich Erfahrungen von Verlust, Angst und Hoffnung über Jahrzehnte hinweg sein können. Das Publikum reagierte spürbar bewegt auf die eindringlichen Worte.
Im Anschluss hielten die Schülerinnen und Schüler eine Rede darüber, was es bedeutet, in der heutigen Zeit aufzuwachsen. Darin sprachen sie offen über die Sorgen und Herausforderungen ihrer Generation: Zwei brutale Kriege in relativer Nähe zu Europa, die wiederkehrende Diskussion über die Wiedereinführung der Wehrpflicht sowie die allgegenwärtige Bedrohung durch den Klimawandel. Auch lokale Ereignisse fanden Erwähnung – insbesondere das verheerende Hochwasser, das Rudersberg im Jahr 2024 getroffen hat und vielen noch deutlich in Erinnerung ist.
Mit ihrem Beitrag machten die Jugendlichen deutlich, dass der Volkstrauertag nicht allein ein Tag des Rückblicks ist. Er fordert auch dazu auf, die Gegenwart und Zukunft im Blick zu behalten – und Verantwortung zu übernehmen. Die jungen Rednerinnen und Redner zeigten eindrucksvoll, dass sie bereit sind, diese Verantwortung wahrzunehmen.
